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Der Valentinstag und seine Geschichte

Die Krokusse mit den kleinen Blüten blühen schon, die Schneeglöckchen behaupten sich standhaft in der weißen Winterpracht und die Krokusse mit den großen Blüten bereiten sich auf ihren Durchbruch vor. In diese Zeit fällt der Tag, an dem Blumengrüße Hochsaison haben. Der Valentinstag erinnert alle daran, dass es mindestens einen nahestehenden Menschen gibt, der einen liebevollen Gruß verdient hat. Sträuße mit dem lieblichen Vergissmeinnicht, edlen Lilien oder den unschlagbaren tiefroten Rosen als Liebesbezeugung wechseln die Besitzer. Heutzutage müssen es aber nicht nur Paare sein, auch beste Freundinnen und freundliche Arbeitskollegen werden gerne bedacht. Da darf es bei der Blumengabe mit Margeriten, Sonnenblumen, Nelken und Co richtig schön bunt zugehen. Bei einem so harmonischen Brauch, den viele nicht missen wollen, stellt sich die Frage, woher er eigentlich kommt.

Dass die Würdigung des Tages auf einen Valentin zurückzuführen ist, überrascht nicht. Aber auf welchen? Gleich zwei sind im Überlieferungsangebot, einmal der Bischof Valentin von Terni, der heiliggesprochen wurde, und zum anderen der Priester Valentin von Rom. Die Legenden vermischen die beiden Lebensläufe, in denen die guten Taten sich nicht widersprechen, sondern ergänzen. Vieles deutet darauf hin, dass es sich historisch tatsächlich um dieselbe Person handelt. Deshalb wird der Heilige Valentin auch als Gesamtpersönlichkeit gewürdigt.

Der Kirchenmann lebte im dritten Jahrhundert. Er war ein begnadeter Gärtner und pflegte seinen Klostergarten wie einen Augapfel. An den farbenfrohen Erträgen ließ er seine Zeitgenossen teilhaben, und zwar vor allem Paare. Ob verliebt, verlobt oder verheiratet, wer über die Mauern des herrlichen Gartens lugte, wurde mit einem schönen Blumengruß beglückt. Diejenigen, die sich von ihm trauen ließen, sollen alle eine glückliche Ehe geführt haben. Er scheute auch nicht davor zurück, den kaiserlichen Soldaten mit kirchlichem Segen in den Ehestand zu verhelfen. Der herrschende Kaiser Claudius II war jedoch weder der christlichen Religion zugetan, noch begrüßte er Heiratsfreudigkeit unter seinen Heerscharen. Er ließ Valentin hinrichten, und das soll an einem 14. Februar gewesen sein. Das war damals ein hoher römischer Feiertag, gewidmet der Juno, Göttin von Ehe und Geburt. Es gibt daher auch die Vermutung, dass der Valentinstag hier schon seinen Ursprung hat, weil die Römer die Göttin wie auch die jungen Frauen an diesem Tag mit Blumen überhäuften. Valentin selbst soll vor seiner Enthauptung der Tochter des Gefängniswärters noch einen Liebesbrief geschrieben haben. Das wäre dann der erste Valentinsgruß in der Geschichte.

Jedenfalls wurde Valentin zum Schutzpatron der Liebenden. Ihn als solchen zu verehren, kam im Mittelalter verstärkt auf. Es entwickelten sich verschiedene Bräuche, die dem Liebesglück zum Erfolg verhelfen sollten. So glaubten die jungen Männer daran, dass junge Frauen denjenigen ehelichen würden, der ihnen am Valentinstag als Erster unter die Augen trat. Da wurde so mancher Verliebte zum Frühaufsteher. Die Engländer begannen, Liebesbriefe zu versenden, denen sie aber keinen Absender hinzufügten. Die Franzosen ließen das Liebesglück durch Losglück entscheiden und brachten mit diesem Zufallsverfahren Paare zusammen, die dann ein Jahr lang als Valentin und Valentine prüfen konnten, ob sie zusammenpassten.

Wie einfach haben wir es da in unserer Zeit! Wir können ausschlafen und unsere Liebes- und Freundschaftssträuße mitsamt Karte verschenken, auf der unser Name steht. Und wem wir die Blumenbotschaft senden, entscheiden wir einfach selbst.

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